27 Apr Modernes Fachwerkhaus – Die Anti-Gammel-Beratung
Modernes Fachwerkhaus – Die Anti-Gammel-Beratung
„Lieber gut geklaut statt schlecht selbst gemacht“ – Das ist der ultimative Tipp für Nachbauer. Denn es gibt grundlegende Dinge, die Sie richtig machen müssen, wenn Sie ein modernes Fachwerkhaus mit einem „jungen“ Anbieter realisieren möchten.
Bevor ich von der Beratung bei Augsburg berichte, erst noch mal das Titelbild. Das moderne Fachwerkhaus ist knapp über 30 Jahre alt und vom Balkon musste man sich zwischenzeitlich verabschieden, weil eine Sanierung bei diesem Anbieter mehr als 100.000 Euro kosten sollte. In Sachen Details / Konstruktion ist seitdem die 12. Generation Balkone eingeführt. Es gibt also elementare Dinge, die Sie beachten müssen, wenn Sie mit Ihrem Haus in 30 Jahren auch noch Spass haben wollen. Es gibt einen Grund, warum manche Firmen etwas teurer sind als andere Anbieter moderner Fachwerkhäuser. Den teuren Hausbauern muss man auch kaufmännisch ganz genau auf die Finger schauen. Aber für alle anderen Anbieter sollten Sie als Bauherr eher auf die technische Umsetzung achten und auf gewisse Details bestehen.
Modernes Fachwerkhaus bei Augsburg
Diese Woche durfte ich einen Bauherren aus der Nähe von Augsburg beraten. Ursprünglich hat er sich die modernen Fachwerkhäuser in der Ausstellung Eigenheim und Garten in Poing angeschaut und wollte auch mit einem der dortigen Anbieter ein 4-Achsenhaus mit voll verglastem Giebel bauen.
Leider bietet der gewählte Hersteller moderner Fachwerkhäuser keine Ausbauhäuser an, was für meinen Bauherren aber unglaublich wichtig ist. Denn er arbeitet einem Betrieb für Heizung, Sanitär und Elektro. Dort ist er Prokurist und leitet nicht nur den Einkauf, sondern weiß auch, welche Preise und welche Aufschläge den Endkunden treffen.
Da der Bauherr für diese Gewerke direkt an der Quelle sitzt und dafür keine 6-stelligen Beträge versenken möchte, hat er sich entschieden, sein modernes Fachwerkhaus von einem Ausbauhaus-Anbieter bauen zu lassen.
Gleich nach der Grundstücksbesichtigung fuhren wir in die Zentrale der neuen Modernen-Fachwerkhaus-Alternative, um die Wünsche des Bauherren zu besprechen.
Modernes Fachwerkhaus als Ausbauhaus
Der Ausbauhaus-Anbieter ist in diesem Fall keiner der bekannten Hersteller, sondern ein lokales Holzhaus-Unternehmen, für das die Heizungsfirma des Bauherren schon öfters tätig war.
Da der Bauherr aus der Baubranche kommt und ganz genau weiß, wie wichtig Details, Schnittstellen und Verantwortlichkeiten sind, hat er eine meiner jüngsten Dienstleistungen gebucht, die Anti-Gammel-Beratung.
Das auch die großen Anbieter noch mit Kinderkrankheiten aus den letzen Jahrzehnten zu kämpfen haben, wußte er zwar nicht direkt, aber er hat es geahnt. Und ihm war es wichtig dass der erste Schuss mit seinem Holzhausbauer gleich sitzt, denn beim Hausbau hat man nämlich nur einen Versuch.
Mix it – Der Modernes-Fachwerkhaus-Cocktail
Da einige Anbieter moderner Fachwerkhäuser viel richtig machen, aber eben auch nicht alles, haben wir beschlossen, dass Beste aus allen Welten zu vereinen. Wir haben die jeweiligen Baustile, die unterschiedlichen Baureihen und Anbieter kombiniert und jeweils die Rosinen raus gepickt und versucht, möglichst viele gute Eigenschaften in seinen Entwurf, seine Planung und in die spätere Hausproduktion mit einfließen zu lassen.
Der Holzhaus-Anbieter kann jetzt die ersten Angebote erstellen. Da er so flexibel ist, kann er dem Bauherren zum Beispiel auch Oberlichter auf Option anbieten. Passt also alles ins Budget, wird sich der Bauherr die Oberlichter gönnen. Wird es etwas eng, kann er auch darauf verzichten.
30 verschiedene Punkte machen Nachbauten sicher
Die Anti-Gammel-Beratung sorgt also dafür, dass Ihr Haus nicht nach 20 Jahren saniert werden muss. Denn große Dachüberstände sind nur ein kleiner Teil, um die Fassade und die Holzkonstruktion zu schützen. Weiter Punkte sind das Konstruktionsholz, die Lamellen, Lüftung, Hinterlüftung, Heizung – Sanitär – Elektro (in dem Fall schon durch den Bauherren selbst bestens abgedeckt) und Anschlüsse Haus – Keller – Bodenplatte. Auch die Vorfertigung der Wand- Decken- und Dachelemente ist nicht zu unterschätzen genauso wie die Details bei Jalousien und Rollläden und natürlich die richtige Wahl der Zulieferer.
Angehende Bauherren, die ebenfalls ein modernes Fachwerkhaus bauen möchten und sich in einer ähnlichen Lage befinden wie dieser Bauherr, finden am Ende dieses Artikels den Link zu meiner Dienstleistung.
Die Vorteile können natürlich nicht nur alle Bauherren genießen, die sehr gut in der Baubranche vernetzt sind, sondern auch die Bauherren, die sehr gerne ein modernes Fachwerkhaus bauen möchten, aber keine 600.000 Euro ausgeben wollen. Vergessen Sie bei Ihrer Kalkulation aber nicht, dass Sie für die meisten Gewerke nicht die Top-Konditionen meines Bauherren bekommen, sondern in der Regel Händlerpreise zahlen müssen. Bis so ein modernes Fachwerkhaus wirklich schlüsselfertig steht, brauchen Sie IMMER mindestens 500.000 Euro. Drunter geht es wirklich nicht. Denke Sie auch an Küche, Möbel, Ausstattung, Baunebenkosten, Beleuchtung, Keller, Bodenplatte, Statik, Schnee- und Windlasten, Erdbebenzonen, Bodengutachten, geschotterte Kranstellplätze usw.
Mit Anti-Gammel in 15 Jahren eine 50.000 Euro teure Fassadensanierung vermeiden
Das letzte Bild zeigt wunderbar, warum es so wichtig ist, dass Sie in den Schutz Ihres Nachbaus investieren. Viele Zimmereien und Nachbauer haben einfach nicht die Erfahrung, was an 2 Dingen liegt:
- Die Erfahrung bezüglich großer Stückzahlen
- Die Erfahrung über Jahrzehnte
Vor allem der 2. Punkt ist besonders wichtig. Viele sehr kleine Anbieter / Nachbauer / Zimmereien müssen einfach noch die Kinderkrankheiten durchlaufen, die es einfach bei jedem anspruchsvollem Produkt gibt. Die early Birds in diesem Markt haben einfach einen Vorsprung und manch hoher Preis wird vielleicht auch deshalb aufgerufen, weil man eventuell Rückstellungen bilden muss / musste.
Also wenn bei den großen Anbietern moderner Fachwerkhäuser unbedingt eine kaufmännische Beratung dringend zu empfehlen ist, sollte man bei den kleinen Anbietern eher schauen, wie die technische Umsetzung stattfindet. Sie als Bauherr sollten bei den Kleinen einfach auf gewisse Dinge bestehen, auch wenn so manches bei den großen Anbietern erst mal als zu viel des Guten erscheint.
Wie geht es bei diesem Bauvorhaben weiter?
Der Holzhausanbieter starte jetzt mit der Vorplanung. Da der Bauherr sein Bauvorhaben zur Begleitung frei gegeben hat, werden weiter Updates folgen. Danke an Stefan 🙂
Hier gehts zur Dienstleistung, wenn Ihnen Nachhaltigkeit und Qualität wichtig sind: https://www.fachwerkhausexperte.de/produkt/nachbau/
Marco
Posted at 09:27h, 29 AprilSehr interessanter Artikel. Wir freuen uns auf die weiteren Updates:)
T.Beuler
Posted at 17:17h, 01 MaiVielen Dank fürs mitlesen 🙂
D. Guber
Posted at 17:56h, 01 MaiJa mehr davon!!!
T.Beuler
Posted at 21:32h, 14 MaiKommt. Circa alle 2 Wochen. Einfach gelegentlich vorbeischauen. Tobias Beuler
Flo
Posted at 22:51h, 10 Mai??
Janine Sommer
Posted at 18:19h, 12 MaiTeurer Service, aber jeden Cent wert. ?????????
T.Beuler
Posted at 21:12h, 14 MaiDanke für Ihre starke Bewertung. Freu mich schon aufs Richtfest und wünsche bis dahin viel Erfolg. Tobias Beuler
Patrick
Posted at 13:24h, 08 AugustSehr interessanter Blog mit vielen informativen Artikeln!
Könnten Sie ihre These mit “Unter 500.000 € geht es nicht“ vielleicht mit Zahlen belegen? Ich denke das ist für viele die ihren Blog verfolgen interessant. Vielleicht bietet dies auch genügend Inhalt für einen kompletten Artikel? Für angehende Bauherren ist es schwierig die Kosten eines modernen Fachwerkhauses abzuschätzen. Diverse Hersteller bieten schließlich Häuser mit verschiedenen Ausbaustufen an. Wenn der Innenausbau in Eigenleistung erfolgt und einige Gewerke extern vergeben werden scheint es für mich auch unter Berücksichtigung der von ihnen aufgezählten Kosten nicht unmöglich, kostenmäßig unter dem genannten Wert zu liegen. Wird in ihrer Aufzählung auch der Erwerb eines regional abhängigen Baugrundstücks berücksichtigt?.. Viele Grüße
T.Beuler
Posted at 17:28h, 15 AugustHallo Patrick, vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 ich möchte meine Aussage ergänzen mit „wenn man was ordentliches bekommen möchte“. Es gibt immer einen, der es billiger macht, aber für das Budget eines modernes Fachwerkhaus als Ausbauhaus bekommt man bei normalen Hausanbietern den roten Teppich ausgerollt und muss sich nicht selbst versuchen. Für die Gewerke nach Rohbau brauchen die eingespielten Teams der Fertighausunternehmen circa 3-4 Monate. Wenn man das also selbst macht, braucht man sehr wahrscheinlich länger und es geht mehr als der übliche 30 Tage Jahresurlaub drauf. Verschiebt man die Arbeiten aufs Wochenende, zahlt man irgendwann viel zu viel und zu lange Bereitstellungszinsen an die Bank – außer man kann bar zahlen. Und die Fertighausanbieter kaufen auch ganz anders ein. Sie als Bauherr bedeuten ja immer nur ein Einmalgeschäft für Heizung, Sanitär, Dachstuhl, Keller, Bodenplatte usw. Das heißt man kann nur einmal mit Ihnen Geld verdienen und Sie bekommen nie die Konditionen wie Firmenkunden. Also so viel spart man gar nicht. Und wenn am Haus was ist, ist keiner Schuld, weil jeder auf den anderen schieben wird. Wenn Sie schlüsselfertig bauen, können Sie sich immer einen schnappen. Falls Sie trotzdem den Schritt wagen, unbedingt von allen potenziellen Anbietern die Bilanzen ziehen, bei Kreditreform nachhören usw. Und auf keinen Fall einen zu kleinen Anbieter wählen. Wenn da mal ein anderer Bauherr nicht zahlen will oder kann, zieht das Ihr Bauvorhaben mit runter. Ich habe zig Fälle, über die ich nicht schreibe, um nicht verklagt zu werden… lesen Sie mal den Artikel Anbieteralternativen und dort die Kommentare. Die schlimmsten habe ich dann nicht mehr freigeschaltet… Ansonsten ein Supertipp: Kaufen Sie den Fertigkeller oder die Bodenplatte nicht bei der Hausbaufirma. Die sind alle nur Zwischenhändler und man spart für das exakt gleiche Produkt oft mehr als 10.000 Euro 🙂